Der graue König
Aus den Tälern in die Weiten
Schroffgeformter Bergeshöhn,
Blassverhangen von Gezeiten
Wachsen Nebelschleier kühn.
Dicht gewoben aus Essenzen
Abendschwerer Sommerdüfte
Fängt mit seinen lichten Kränzen
Sanfter Nebel Regenlüfte.
Tanzt der junge Regen lachend,
Folgt den leichten Mädchenschritten
Jener graue König wachend
Mit kaum hörbar leisen Tritten.
Zieht den Mantel fahlen Lichts,
In dem Blätter sich verfingen,
Stolzen Hauptes hinter sich,
Um verzerrt sein Lied zu singen:
“Bin geformt auf eine Weise,
Die vergeht wie Windeshauch,
Die erstirbt wie Regen leise,
Und verblüht wie Rosen auch.”
Doch so wie die Winde wehen,
Blaue Regen Tänze reichen,
Rosen nach dem Lichte gehen
Wird der Nebel nimmer weichen.
Wird erklimmen Bergeswand,
Ruhen in dem Moos, dem alten,
Um zu legen übers Land
Rastlos seines Mantels Falten.