Lyrics Heinz Rudolf Kunze

Heinz Rudolf Kunze

Da müssen wir durch

Der Briefträger schaut dich mitfühlend an

und fragt nach deinem Befinden

das Telefon klingt wie ein Stotterer

dein Hund führt einen Blinden

Der Spiegel gerät in Verlegenheit

und tarnt sich schlau als Schrankwand

und plötzlich findet man reizvoll

was man früher einfach krank fand

Nicht die Augen bücken

dann sind Teufel munter

laß dich nicht erdrücken

sie kriegen dich nicht unter

Da müssen wir durch

und das kann auch gelingen

da müssen wir durch

wir können ein Lied davon singen

wie sich das anfühlt wenn alles taub ist

wenn einem der Schlaf auf Dauer geraubt ist

irgendwann fallen die Augen zu

und gehen mit der Sonne wieder auf

da müssen wir durch

und da kommen wir durch

verlaß dich darauf

Der Magen macht eine Migränefaust

du spuckst Graffitti-Rauten

der Teppich sticht dich seekrank

wie ein Fakirbett für Astronauten

Doch Elend schweißt zusammen

wie keine andre Naht

zwischen uns herrscht Funkenverkehr

denn wir haben einen Draht

Zeig mir deine Hände

zieh mich aus dem Sumpf

gar nichts ist zu Ende

der Brutusdolch ist stumpf

Da müssen wir durch

und das kann auch gelingen

da müssen wir durch

wir können ein Lied davon singen

wie sich die Freunde klammheimlich entfernen

Achselnässe sehn beim Griff nach den Sternen

irgendwann reißen die Fäden ab

die dich verbinden mit der Angstgeduld

da müssen wir durch

und da kommen wir durch

sonst sind wir selber schuld

Wie sich das anfühlt wenn alles taub ist

wenn einem der Schlaf auf Dauer geraubt ist

irgendwann fallen die Augen zu

und gehen mit der Sonne wieder auf

da müssen wir durch

und da kommen wir durch

verlaß dich darauf

Verlaß dich darauf

verlaß dich darauf

verlaß dich darauf