Lyrics Herbert Grönemeyer

Herbert Grönemeyer

Stau

Wir wollen vom Ruhrpott nach Wien

Eine fahrt in die Schweiz hätte auch ihren Reiz

Doch das Ziel ist,

Das Ziel ist der Prater in Wien

Wir fahrn 180 im Schnitt

Ab Stuttgart dann leider nur noch im Schritt

Doch das Ziel bleibt Wien

Das Wiel bleibt Wien, Walzer und Wien

Still ruht der Stau

Der Himmel ist blau

Die Sonne, die lacht

Die macht sich wohl über uns lustig

Vor uns hat's grad gekracht

Es war ein sehr lauter Knall

Zwei Mädchen spielen Federball

Auf einem Dach braten Spiegeleier

Nach Tagen derselbe Stand

Ein Ehepaar schlägt sich am Autobahnrand

Doch das Ziel bleibt Wien

Walzer und Wien

Still ruht der Stau

Der Himmel wird grau

Still ruht der Stau

Und wie es weiter geht

Weiß hier keiner so ganz genau

Still ruht der Stau

Der Himmel ist grau

Der Unfall verjährt

Nichts bewegt sich, kein Lachen

Nichts, was die Stille stört

Kein Kindergeschrei

Alles Leben vorbei

Bedrohlich und tot

Autos rostrot

Die Reifen weich

Ganz ruhig und

Still ruht der Stau

Der Himmel so grau

Still ruht der Stau

Auf zerbrochenen Scheiben

Liegt noch der Morgentau

Wie ein Saurier aus Blech

Steht Auto an Auto umarmt von Gewächs

Und großes und kleines Getier

Nimmt überall Quartier

Der Rost hat den Stau übermannt

Autos zerfallen in rotem Sand

Das Ziel war Wien

Doch Wien ist auch nicht mehr das

Was es mal war

Still ruht der Stau

Der Himmel wird grau

Still ruht der Stau

Und wie es weiter geht

Weiß hier keiner so ganz genau

Still ruht der Stau

Der Himmel ist grau

Der Unfall verjährt

Nichts bewegt sich, kein Lachen

Nichts, was die Stille stört