Ein Junge weint hier nicht

Die Sonne scheint hier nicht

Ein Junge weint hier nicht

Jeden morgen zieren Sorgenfalten mein Gesicht

Es kann nicht sein Wo ist mein Heim

Ich schließe die Augen alles zieht an mir vorbei

Ich steh' auf geh' in die Küche, Teller und Vasen sind zerbrochen

Scherben liegen rum, weil sie sich gestern Abend wieder kloppten

Also scheiß auf Frühstück, ich nehme ne Dusche

Wecke meine Schwester, mach mich auf den Weg in die Schule

Sitze da darum, aber aufpassen geht nicht

Ich will ausrasten, seit ein paar Wochen hauen sie sich täglich

Wegen irgendeiner behinderten scheiße

Immer nur streit

Meine Schwester schließt sich ein in ihrem Zimmer und weint

Im Inneren weiß ich, die Ehe ist leider kaum zu retten

Doch will schlichten und erreich nichts außer ein paar blauen Flecken

Deshalb zieh ich’s vor mich nach der Schule in den Straßen rumzutreiben

Komm erst in den späten Abendstunden Heim und tröste meine Schwester

Dieser Junge sah noch nie Harmonie seit der ersten Scheidung als er 6 war

Und er weiß schon wieder reisst´s seine Familie in Teile

Er schließt die Augen und alles zieht an ihm vorbei

So ging von Anfang an alles schief auf meinem Weg

Jeden Morgen in der Schule ärger ich kam immer spät

Nachts rumgehangen, Goldketten umgehangen

Blut rein, Blut raus

Alles kommt zurück zu dir

Ich steck die Prügel ein, in vielen Prügeleien

Das härtet ab, und danach schlägst du halt irgendein'

Ich kenn alle Tricks, Tricks um nur zu gewinnen

Lauf auf einem schmalen Grad, weil ich kein guter Junge bin

Wo ich herkomm' ist alles grau

Und die Nachbarn laut

Vom Ehekrach nebenan nachts wacht man auf

Und jeden morgen wisch' ich Mum ihre tränen ab

Paps ist nicht da schläft wo anderes wie jede Nacht

Das Geld ist knapp

Die Welt fuck, fuckt mich ab

Ich wollte nur noch weg, genau so wie mein Dad

Ich war gerade 8, Schläge hab ich viel kassiert

Jeden hab ich mir gemerkt, jeden hab ich registriert

Ich wurde älter und meine Eltern arbeitslos

Mutter hatte keine Hoffnung, Vater gab mir keinen Trost

Ich reiß mich los, das Leben macht mich aggressiv

Ich bin wie ein Tier in einer Ecke das keinen Ausweg sieht

Wie mit 13 als sich Mutter scheiden lies

Und ich aus Frust keine scheiße bleiben ließ

Ich konnt´s nicht glauben, wo ist mein Heim?

Ich schließ die Augen, alles zieht an mir vorbei

So ging von anfang an alles schief auf meinem weg

Jeden morgen in der schule Ärger ich kam immer spät

Nachts rumgehangen, goldketten umgehangen

Blut rein, blut raus

Alles kommt zurück zu dir

Ich steck die prügel ein, in vielen prügeleien

Das härtet ab, und danach schlägst du halt irgendein

Ich kenn alle tricks, tricks um nur zu gewinnen

Lauf auf einem schmalen grad, weil ich kein guter junge bin

Das ist alles Frust den du in dich rein frisst

Weil die Welt kalt ist, und die vergewaltigt

Weil du keinen halt kriegst, wenn dich alles kalt lässt

Und die Wut in deinem Bauch stärker ist als alles

Überall ist Dreck hier, überall sehn alle schwarz

Jeder ist sich selbst der nächste, das macht unser Leben hart

Ich konnt´s nicht glauben, wo is mein Heim?

Ich schließ die Augen und alles zieht an mir vorbei

{Yeah, denn wir sehn' daheim tagtäglich nur Streit

Lassen Frust raus, Druck raus in Straßenschlägereien

Hängen bist abends spät rum, weil

Wir die depressiven Launen durch exzessiven Rauschgift-

Konsum wegzukriegen glauben

Ich lieg' im Bett und schließ' die Augen

Denk' an glückliche Ehen, von andern Eltern, unterdrücke die Tränen

Weil nunmal ein Junge hier nicht weint

Ich starre an die Zimmerdecke, alles zieht an mir vorbei}

[Refrain 2x]