Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen

Die goldnen Sternlein prangen

Am Himmel hell und klar

Der Wald steht schwarz und schweiget

Und aus den Wiesen steiget

Der weiße Nebel wunderbar

Wie ist die Welt so stille

Und in der Dämm'rung Hülle

So traulich und so hold

Als eine stille Kammer

Wo ihr des Tages Jammer

Verschlafen und vergessen sollt

Seht ihr den Mond dort stehen

Er ist nur halb zu sehen

Und ist doch rund und schön

So sind wohl manche Sachen

Die wir getrost belachen

Weil unsre Augen sie nicht sehn

Wir stolzen Menschenkinder

Sind eitle arme Sünder

Und wissen gar nicht viel

Wir spinnen Luftgespinste

Und suchen viele Künste

Und kommen weiter von dem Ziel

Gott, laß Dein Heil uns schauen

Auf nichts Vergänglich's trauen

Nicht Eitelkeit uns freu'n

Laß uns einfältig werden

Und vor dir hier auf Erden

Wie Kinder fromm und fröhlich sein