Hinter Mauern aus Stein

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Eine Halle der fahlen Leere

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Nur der Furcht rankende Schlinge

Hinter Stirnen wurden Steine gebrochen,

Gschichtet zur Zinne aus Gram

Zur Tiefe drückt ein Fundament,

Dachgebälk sperrt das Firmament

Von Menschenhand geschaffen

... hinter Mauern aus Stein

Von Menschenhand geschaffen,

Ein Kerker für das Sein  'sein' Sein

Ein Joch für das Sein!

Ausgeschält der Blick auf den Bach,

Der Flüsterspiegel verschlossen

Ausgesperrt die Weber der Nebel,

Kein Raunen I'm weißen Garn

Dort lebt ein Gott?

Sieht keinen Sternenstreif

Lebt dort ein Gott?

Gefasst hinter Stein

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Dort haust nur ein Vater, der nie hat gezeugt

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Dort lebt nur die Schuld, angeborenes Schafott

Ich lauer' in den Fängen grünschwarzen Hinterhalts,

Blick' rüber zu dem Kreuzdorn I'm Sehkreis

Können Hände mauern Götter hinter Stein?

Können Götter anders als in der Weite sein?

Nein...

Als hingeschlachtet' Scheitholz

Starb der Eichenhain

Geschnitzt steht sein Fleisch

Als Tor zur Leere

Die Wurzelhand I'm Erdreich zerschlagen

Und doch gräbt sie noch!

... lebt sie noch!

Dort lebt ein Gott?

Sieht keinen Sternenstreif

Lebt dort ein Gott?

Gefasst hinter Stein

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Eine Halle der fahlen Leere

Hinter Mauern aus Stein  wohnt kein Gott

Nur der Furcht rankende Schlinge

Der Wind strich schon durch Wald und Welt

Lang bevor ihr kamt...

Er zerbirst die Mauersteine,

Die ihr ält'ren Stätten nahmt

In den Mauern aus Stein stirbt kein Gott,

Nur ein angeborenes Schafott!