Instandbesetzt

Ein müdes Lächeln reißt sich von Deinen Lippen los

und schwimmt wie aus Versehen zu mir her.

Es fragt mich leis', ob ich 'ne neue Bleibe brauch';

Dein Herz steht jetzt schon viel zu lange leer.

Deine Augen - blinde Fenster - geben keinen Widerschein;

verdunkelt, vernagelt - kein Feuer, kein Rauch,

kein Licht, keine Schatten - nicht rein und nicht raus,

eisiges Schweigen - ein Geisterhaus.

Ich werde Dich instandbesetzen,

ich knack' Dich auf heut' nacht

von der geheimsten Kellertreppe

bis ganz hoch unters Dach.

Komm mir ein Stück entgegen - dann bin ich schneller da

und reiß' die Luken auf und reibe Dir die Hände warm.

Da ist Dein Spiegelbild - Ihr habt Euch mal gekannt.

Ich stell' Dich Deinem Schatten vor - spring rüber, wenn Du kannst.